Laugenkranz - zum Osterfrühstück
Sonntag, 31. März 2013
Ernst Bloch hält *die Symbolsprache für die einzige Fremdsprache, die jeder lernen sollte.* Ein hoher Anspruch in Zeiten, in denen immer weniger überhaupt die Bedeutung von Ostern
an solches kennen. Ein Indiz für eine Zivilisation, die ihren Zenit
überschritten hat: ihre Bevölkerung verliert an Bildung und verdummt.
Neben verschiedenen Traditionen zählt ein Kranz, üblicherweise in Hefe zu den typischen Gepäcken für Ostern. Den Kranz als solches finde ich ein schönes Symbol für das Osterfest. Er erinnert mich an das Rad der Inkarnationen, das durch die Auferstehung Christi durchbrochen wurde.
Oh, mag sich jetzt manch einer denken, jetzt lehnt sie sich aber weit aus dem Fenster. Nun, als konfessionsloser, christlich geprägter Mensch, dem esotherische Quacksalberei genauso zuwider ist wie Bigotterie oder blinder Wissenschaftsglaube, halte ich es für an der Zeit, seine Positionen selbst zu finden. Zumal sich immer häufiger wissenschaftliche Theorien gegenseitig widersprechen und zu Glaubensfragen mutieren, welche der konkurrierenden Betrachtungen man anhängen möchte.
Selbst als Nicht-New-Ager halte ich den Ansatz, dass die Reinkarnation gleichfalls eine Säule des Christentum war, bis sie im zweiten Konzil von Konstantinopel 553 herausgestrichen wurde, für sehr plausibel. Schließlich eint der Gedanke zur Wiedergeburt sämtliche Religionen und reicht weit in die Menschheitsgeschichte zurück. So oder so ist *Reinkarnation * sicherlich kein Plauderthema, aber ein spannendes Gedankenspiel, das an Ostern auch Skeptikern den Anstoß bietet, darüber zu sinnieren - zu welchem Schluß man auch immer neigen mag...
Ein frohes Osterfest wünsche ich euch!
Zurück zur groben Materie in Form meines Laugenkranzes. Eigentlich
dachte ich ja, ich hätte MEIN Laugenrezept bereits gefunden, denn mit
meinen Brezeln war ich stets sehr zufrieden. Nun hat mich Laras Rezept
eines besseren belehrt: es ist nochmals fluffiger als meines - ich werde bei ihrem bleiben.
Ihrer
Motivation im Hintergrund verdanke ich es, dass ich mich an zweierlei
Möglichkeiten gemacht habe, einen Ring aus Laugenbrötchen zu backen. Beide gefallen mir gut - Ringbrote sehen einfach stets schmucke aus. Das Optimum im Ergebnis wäre für mich etwas zwischen beiden: die Brötchen nicht ganz so eng gesetzt wie bei Kranz 1 (erstes Bild) und nicht so weit auseinander wie bei Kranz 2 (zweites Bild).
Zutaten für 2 Kränze à 400g (etwa):
Alter Teig:
100g Weizenmehl 812
65g Wasser
2g Weizen-ASG
0,5g Hefe
2g Salz
kurz mit einer Gabel zusammenkneten, 2 Std. anspringen lassen und dann mind. 48 Std. in den Kühlschrank stellen (kann so auch 10 Tage aufbewahrt werden)
Hauptteig:
150g-160g alter Teig
250g Weizenmehl 550
125g Dinkelmehl 630
200g Wasser
ca. 30g Milch (je nach Teigbeschaffenheit)
6g Salz
5g Hefe
1/2 gestr.Tl. Backmalz
25g Butter, weich (Raumtemperatur)
Brezellauge*
Sesam, Mohn oder grobes Salz zum Bestreuen
Zubereitung:
Alle Zutaten bis auf die Butter 5 Min. kneten, dann die Butter zugeben und kneten bis der Teig seidig glatt ist.
Teigruhe von 30 Minuten.
Nun den Teig in 12 Stücke à (ca.) 80g abwiegen und rund schleifen.
Aufarbeitung1:
Einen
großen Teller mit Backpapier auslegen und leicht bemehlen. Sechs
Teiglinge mit dem Schluß nach oben im Abstand von etwa 1cm ringförmig
darauf aneinander setzen und unabgedeckt für 8-12 Stunden in den
Kühlschrank stellen. 2 Stunden vor dem Backen auf einen gleichfalls
gerüsteten Teller stürzen (wenden = beherzt drehen), sodass der Kranz
nun den Brötchen mit dem Schluß nach unten auf dem Backpapier/ Backfolie
sitzt. Erneut in den Kühlschrank stellen. Dieser Arbeitsschritt dient
dazu, dass die Brötchen rundherum verhauten, sodass später die Lauge
nicht zu tief eindringen kann.
Ofen auf 215 vorheizen. Den Kranz mithilfe eines Plastikpinsels mit der Lauge sorgfältig bestreichen. Einschneiden.
Aufarbeitung 2:
Die
rundgeschliffenen Teiglinge mit dem Schluß nach oben auf eine
vorbereitete Fläche (leicht bemehltes Leinentuch oder Backpapier)
setzten und für 8-12 Stunden in den Kühlschrank stellen, ohne sie abzudecken. 2 Stunden vor dem Backen wenden etwa mit Hilfe eines
Teigspachtels, sodass sie mit dem Schluß nach unten auf dem Backpapier
sitzen.
Den Ofen auf 215° O-/U-Hitze vorheizen.
In
eine Glasschüssel die Lauge geben und die einzelnen Brötchen darin
nacheinander untertauchen und auf die Backfolie so setzten, dass sie
einen Kranz bilden - im Abstand von ca. 1-2 cm. Einschneiden.
Nach
Wunsch mit Salz oder Sesam (Mohn) bestreuen). Etwa 15 Minuten backen.
Bei Umluft 175° und leicht geöffneter Tür weitere 4 Minuten backen für
die rösche Kruste.
*Bezugsquelle Brezelauge: hier Christrose |
Quelle: Lara - Moderatorin vom ST-Forum